Hahnenhof-Kollektion

Hahnenhof Pulheim

Sonntag, 22. November 2009

Reitunfälle

Liebe Einsteller,
das Jahr 2009 scheint an Unfällen das aufzuholen, was in den 5 Jahren davor nicht passiert ist. Ich erzähle euch sicher nichts neues, wenn ich die Feststellung äußere, dass jeder, der sich auf den Rücken eines Pferdes begibt, ein potentieller Erfüller von Unfallstatistiken sein kann.
Ich maße mir jetzt einfach mal an, die geschehenen Unfälle im Jahr 2009 näher zu erläutern und eventuell mit Ursachen zu belegen. Es werden natürlich keine Namen genannt.

1. Unfall im Wald: Durchgehende Pferde, Kollision mit einem Baum - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: Helm
Verletzungen im Beinbereich/Helm zerborsten!! Keine Kopfverletzung !!
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: mittelhoch

2. Unfall Reithalle: erschrecktes Pferd, Sturz vom Pferd in Reithalle - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: keine
Verletzung im Beinbereich
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: mittelhoch

3. Unfall Reithalle: erschrecktes Pferd, Sturz vom Pferd in Reithalle - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: Helm
Verletzung im Rückenbereich
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: gering

4. Unfall Reithalle: angaloppierendes Pferd, Sturz vom Pferd in Reithalle - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: keine
Verletzung im Rückenbereich
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: absolut hoch (keine Erfahrung mit Pferd vorhanden)

5. Unfall Wald: erschrecktes Pferd, Sturz vom Pferd auf Waldboden - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: Helm
Verletzung im Rückenbereich
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: gering (fast täglicher Ausritt)

6. Unfall Reitanlage: Grund nicht bekannt, Sturz vom Pferd auf Weg - Sicherheitsmaßnahme des Reiters: keine, kein Sattel
Verletzung am Kopf
Risikofaktor für den Reiter basierend aus der Erfahrung mit dem Pferd: absolut hoch (fast keine Erfahrung mit dem Pferd)

Jetzt werden sicher einige von euch sauer auf mich sein, warum ich bestimmte Dinge einfach so behaupten kann (Erfahrung mit dem Pferd usw.), aber darum geht es im Grunde nicht. Fakt ist, dass diese Unfälle in den letzten 8 Monaten passiert sind, und aus dem oben genannten sich folgende Schlußfolgerung ergibt:
Bei den 6 passierten Unfällen haben nur 3 Personen im Vorfeld Sicherheitsmaßnahmen getroffen, indem ein Helm getragen wurde. Eine schwere Kopfverletzung wurde damit vermieden - eine schwere Kopfverletzung ist aufgrund des Nichttragens eines Helmes entstanden. Es sind 3 Verletzungen im Rückenbereich passiert, bei denen keiner der 3 Reiter Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld für den Rückenbereich getroffen hat. Risikofaktoren, die aus Erfahrungen mit dem Pferd auf die Unfallhäufigkeit bzw. schwere schlußfolgern lassen, sind schwer zu belegen, allerdings sind Unerfahrenheit sowie keine Erfahrung mit dem Pferd als hoher Risikofaktor einzustufen. Protektionen im Kopf und Rückenbereich hätten hier das Risiko minimieren können.

Schlußfolgernd daraus ergibt sich für den nächsten Ritt eurerseits folgende Risikoverteilung:
Wenn ich Stürze und mich dabei verletze, dann hab ich mit:

50% iger Wahrscheinlichkeit eine Kopfverletzung: Maßnahme: Helm (vermindert das Risiko auf ein Minimum)
50% iger Wahrscheinlichkeit eine Rückenverletzung: Maßnahme: Rückenprotektor (vermindert das Risiko auf ein Minimum)
33% iger Wahrscheinlichkeit eine Beinverletzung: Maßnahme: leider nicht möglich

Hier noch eine nähere Erläuterung der Verletzungszonen Kopf, Rücken, Bein:
Bei einer Rückenverletzung besteht ein hohes Risiko einer Querschnittslähmung
Kopfverletzungen beinhalten ein hohes Risiko einer Gehirnverletzung und können zur geistigen Behinderung führen Beinverletzungen sind fast immer reparabel

Als Schlußwort möchte ich folgende Bitte äußern: Ein jeder möchte bitte einmal in sich kehren, und egal, ob das eigene Pferd als "Lebensversicherung" gesehen wird, oder nicht, einfach Gedanken machen "was wäre wenn". Eitelkeit und der perfekte Sitz der Frisur sind vielleicht in London, Paris und sonstwo wichtig, aber mit Sicherheit nicht, wenns um eure Gesundheit geht!

Übrigens ärgere ich mich persönlich jedes mal, wenn jemand alleine ausreitet, ohne mir die Route per SMS zu schicken. Meint ihr, wir hätten uns die Mühe, euch schnell im Wald finden zu können, aus Spaß gemacht?? In den letzten Wochen sind laut Krankenhaus Dormagen insgesamt 4 schwere Unfälle im Wald passiert - und jeder, der davon ausgeht, dass es ihm sicher nicht passiert, sollte durch die oben genannte Statistik eines besseren belehrt sein!

Gruß Markus