Hahnenhof-Kollektion

Hahnenhof Pulheim

Sonntag, 1. April 2012

Stallmiete geht auch günstiger...

Liebe Einsteller, liebe Eingestellten,

letzte Woche wurde der gesamte Betrieb von einer namhaften Unternehmensberatung aus Köln unter die Lupe genommen. Ziel und Zweck einer solchen Beratung ist es, Schwachstellen im Unternehmen, bezogen auf das Betriebsergebnis, festzustellen, und Lösungsvorschläge aufzuzeigen.

Der Bereich "Pensionspferdehaltung" wurde ganz besonders auseinander gepflückt, da meine Vorgabe war, nicht nur das Betriebergebnis zu optimieren, sondern im gleichen Zuge "Kostentreiber" herauszufinden, und neu zu bewerten.

Ich möchte mit diesem Schreiben das Ergebnis kurz erläutern, und euch darlegen, warum wir die "Stallmietenerhebung" anpassen müssen, und einige Stallmieten dadurch günstiger werden können.


Bericht Unternehmensberatung zusammengefasst:

"....deshalb sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen: die Reitanlage verfügt über ein breitgefächertes Angebot in allen Bereichen. Sportliche Nutzung auf verschiedenen Arealen mit unterschiedlichen Entstehungskosten, Anhängerparkplätzen die in keiner Form berechnet werden, ein Wegenetz, das in keiner Form in die Kalkulation mit eingeht sowie freien Zugang zu Futtermitteln, was für Pensionspferdehaltungen ungewöhnlich erscheint.

Wir möchten Ihnen aufgrund der festgestellten, versteckten Kosten folgendes System für die Stallmieten erfassung nahelegen:

Die Grundmiete liegt bei jedem Pferd bei 150 Euro. Jegliche Nutzung der Anlage oder Betriebsmitteln wird erfasst, und am Monatsende individuell summiert und abgerechnet.

Folgende Regel gilt ab jetzt:
Kostenstellen klar definieren, diese mit einem Barcodescanner versehen. Jeden Einsteller mit einer Barcodekarte ausstatten.

Beispiel anhand eines Einstellers, Tag x:
1. der Einsteller möchte das Einfahrtstor passieren - die Barcodekarte wird erfasst, das Tor öffnet sich
Kosten für diesen Vorgang im Voraus am Zentralrechner definiert: 2 Euro pro Toröffnung

2. der Einsteller parkt sein Autor - die Barcodekarte wird erfasst
Parkplatzkosten im Zentralrechner definiert: 0,5 Euro pro Stunde

3. der Einsteller geht zu seinem, weit abgelegen Stall über das extra dafür geschaffene Wegenetz und loggt sich mit seiner Karte am Stall ein - die Barcodekarte wird erfasst
Zuwegekosten und deren Pflege definiert: 0,04 Euro pro Meter
Nutzung des Stallgebäudes: 4 Euro pro Nutzung

4. der Einsteller füttert eigenmächtig Heu
Heunutzungskosten wurden schon vorher, bei Lieferung des Heus zum Offenstall erfasst, indem der Mitarbeiter das Gewicht sowie die Qualtitätsstufe und den Vorgang des Transportes (Wegenutzung, Hallenmiete, Radladermiete) mit einem Barcode einliest. Bei einem 300 kg Ballen guter Qualität beträgt der aktuelle Preis dann 190 Euro

5. der Einsteller möchte die große Halle nutzen
Hallennutzungskosten werden bei betreten der Halle mit der Karte am Scanner aktiviert, bei verlassen der Halle deaktiviert. Des weitern fallen Kosten für die Hallenbeleuchtung und das Radio an. Die Preise liegen bei 5 Euro pro h, 3 Euro Stromkosten pro h (Licht/Radio) sowie die Benutzung des Weges zur Halle mit Pferd mal zwei! (0,1 Euro pro Meter)

6. der Einsteller möchte das Pferd nach dem Ritt das Pferd am Nassputzplatz abduschen
Barcodekarte aktiviert die Wasserleitung, nochmaliges vorhalten am Scanner deaktiviert den Wasserfluss
Kosten pro Liter: 0,4 Euro


In Summe kosten dann ein "Anlagennutzungstag" ca. 15 Euro. Diese werden zur Grundmiete addiert. Wer die Anlage also generell nicht oft nutzt, wird auch nicht mit Nutzungskosten belastet, so dass es durchaus möglich ist, mit einer Stallmiete von 230 Euro zu kalkulieren.
Vielnutzer hingegen müssen mit erhöhten Kosten rechnen.

Weitere Details:

Jede morgendliche und abendliche Fütterung wird durch die ausführende Person am Scanner eingelesen. Dies erfolgt mit einem Barcodeaufkleber, der an der Futterkelle angebracht wurde. Zwei Scheppen Hafer werden somit zweimal am Scanner vorbei geführt, und dem jeweiligen Pferd berechnet - Voraussetzung ist, dass den Pferden im Stirnbereich ein Chip implantiert wird. Im Fressständer ist es dann ein leichtes, mit dem Barcodescanner über die Stirn des jeweiligen Pferdes zu fahren, damit die Kosten von 4 Euro pro Kelle sofort dem jeweiligen Pferd im Zentralrechner zugeordnet werden.
Damit dieser Vorgang keine gesundheitlichen Schäden des Pferdes hervorruft (der Scanner funktioniert mit gebrochenen Laserstrahlen, die nicht direkt ins Auge gelangen dürfen) ist jeder Einsteller verpflichtet dem Pferd beizubringen, dass es die Augen schließt, sobald die Stirn abgescannt wird.


Der große Vorteil, speziell bei der Fütterung:

Sollte einmal ein Pferd bei der Fütterung vergessen werden, so werden keine Kosten im Zentralrechner erfasst! Es entstehen dem Einsteller somit keine Kosten für eine nicht geleistete Arbeit, was im jetztigen Abrechnungssystem der festen Stallmiete nicht der Fall ist. Konflikte werden somit vermieden!


Anhängerparkplätze:

jeder Hänger bekommt einen Barcodeaufkleber. Dieser wird am selbigen Tag mit einem Scanner eingelesen und an den Zentralrechner übermittelt. Die Stellplatzmiete pro Tag beträgt 4 Euro - sollte ein Hänger das Gelände verlassen, so muss man sich am Ausfahrtstor Aus-scannen.


Mistentsorgung, speziell für Offenställe:

jeder Container erhält an der Frontseite einen Barcodeaufkleber. Bei Abholung des Containers wird der Inhalt mit einer integrierten Radladerwaage gewogen und an den Zentralrechner weitergeleitet. Pro 10 kg wird dann die Entsorgung mit 3 Euro berechnet und auf die jeweiligen Pferde des Offenstalls umgelegt.



Ich hoffe, ich konnte euch für das neue System begeistern!


Einen schönen Start in den neuen Monat wünscht euch,


Euer Markus